14. April 2007

Ahrntal Geschichten

Door handleDurch einen Kommentar bei Moansch.net wiederentdeckt: Konrad Steger's Ahrntalseiten mit allerhand interessanten Informationen über Brauchtum und Sprache aus dem "Toule".

In Konrads Rubrik "Dialekt" findet sich ein Hinweis auf "Das Tal der Sterbenden Wörter" von Peter Linden; diesen Text habe ich vor einigen Jahren in der Zeitung gelesen, er war mit ein Grund, weshalb ich damals mit dem Oschpele Projekt begonnen habe:

Eines Tages verschwand der letzte Ploil in Franz Tassers Werkzeugschuppen, und die Ahr schwemmte das Wort fort und die Erinnerung an das Wort. Wenig später verschwand auch die Ferggl, dann der Gonta. Mit jedem Tag, der verging, verloren Franz Tasser und die Menschen im Südtiroler Ahrntal ein winziges Stück ihrer Tradition. Erst, als sie bemerkten, dass der Fluss begonnen hatte, ihre ganze Sprache fortzureissen, erschraken die Ahrntaler. Es ist ein tiefer, stummer Schrecken. Eine Angst, die nur langsam ihren Ausdruck findet. Franz Tasser hält seine Angst auf losen Zetteln fest: Ploil steht drauf, Ferggl, auch Gonta. 115 Wörter hat Franz Tasser aufgeschrieben mit der unsicheren, krakeligen Handschrift eines alten Mannes.

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