3. November 2008

Ein paar Gedanken zum Internetmarketing

DoorDa ich bereits auf eine langjährige Erfahrung im Bereich Onlinemarketing & Tourismus zurückblicken darf, mich intensiv mit Logfiles-Analyse beschäftige und im Gespräch mit meinen Gästen allerhand interessante Informationen sammeln konnte, fühle ich mich zum Kommentieren einiger Aussagen berufen:
Wie oft wird das Wort Hotel WIEN gesucht? Die Suchanfragen gehen deutlich zurück im Vergleich zu 2004 - was wird kommen? Weniger Buchungen nächstes Jahr - also warm anziehen!
Hallo Markus, es gibt sicher einige Tourismumsdestinationen, die auf dem absteigenden Ast sitzen, aber ich bin überzeugt dass sich dies NICHT über die Suchhistory von "Hotel+Ort" bei Google nachweisen lässt. Es ist wohl vielmehr so, dass sich der Umgang der Internetuser mit den Suchmaschinen in den letzten Jahren stark verbessert hat. Es gibt heute ganz einfach viel präzisere Suchanfragen als noch vor ein paar Jahren, was sich anhand der Server-Logfiles eindeutig bestätigen lässt.
Könnte es nicht auch sein, dass es neben Google längst andere Zugänge zu “Hotels in Wien” gibt? Zeig mir einen jungen Amerikaner der Google fragt bevor er sich für ein Hotel in Wien entscheidet - der Großteil wird auf Facebook seine Freunde kontaktieren, sich dort konkrete Empfehlungen holen, dann auf Holidaycheck die Bewertungen ansehen, und sich letztendlich für eine Destination entscheiden.
Ich stimme Hannes zu, dass es sehr wohl andere Möglichkeiten neben Google gibt. Tourismusportale und Hotelbewertungsseiten erreichen einen immer stärkeren Anteil an den Hotelbuchungen. Aber wenn man nachschaut, woher diese Seiten ihre Besucher beziehen, kommt sofort wieder Google ins Spiel.

Im Internetmarketing gibt es derzeit nichts, was auch nur ansatzweise mit Google konkurrieren kann
.

Aufgrund verschiedener eigener Experimente im Bereich Social Networking wage ich ausserdem zu behaupten, dass der Nutzen von Facebook, Flickr und Co (und von Twitter reden wir erst gar nicht ...) für den Tourismusbereich immer noch sehr bescheiden ist und dass sich dies auch in den nächsten Jahren nicht grundlegend ändern wird.

Eine erfolgreiche Buchungsgenerierung über Social Networks steht in keinem Verhältnis zum daraus resultierenden Aufwand.


Darf man also als Touristiker auf Social Networks verzichten? Naja, nicht ganz: das Web 2.0 eignet sich hervorragend für die Pflege von bestehenden Kontakten und zur Stärkung der Markenbindung. Ein geschickter Einsatz dieser Dienste kann ausserdem der Suchmaschinenoptimierung zu Gute kommen; Google lässt (wieder) grüssen ... Neue Gäste werden sich über Social Networks auch in Zukunft kaum gewinnen lassen.

3 Kommentare:

  1. 100% Zustimmung. SMM funktioniert (noch) nicht im alpenländischen Tourismus. Da können mich die ganzen Facebook-Fanpages nicht darüber hinwegtäuschen. Am Ende geht es nicht um die Anzahl der Fans (oder Kontakte), sondern um eine gute Bettenauslastung!

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  2. Hab gerade einen interessanten Artikel zum Thema Soziale Netzwerke im Tourismus gelesen:

    http://tinyurl.com/5w4z8x

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  3. Bravo, genau so sehe ich das auch! Ich schließe mich Christian an: 100% Zustimmung.

    Vor allem die Aussage "Umgang der Internetuser mit den Suchmaschinen in den letzten Jahren stark verbessert hat" ist goldrichtig und sollte auch noch für andere Schlussfolgerungen genutzt werden ;-)

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