21. April 2010

All-Inclusive und Drei-Viertel-Pension im Hotel, Nein Danke!

Money

All-Inclusive-Angebote und Drei-Viertel-Pension (Frühstück, Nachmittagsimbiss und Abendessen inclusive) ziehen auch in Südtirols Hotelerie ein und das klassische Hotel wandelt sich immer mehr sich zum Club, der versucht seine Besucher rundum zu betreuen. Für den Gast im ersten Moment eine positive Entwicklung und viele Hoteliere sind von der Notwendigkeit dieser Angebote mittlerweile felsenfest überzeugt.

Interessanterweise scheinen sich unsere Tourismusverantwortlichen bisher aber noch keine Gedanken über die Folgen für den Wirtschaftskreislauf zu machen: die gelegentlichen Klagen der Wirte über ausbleibende Gästekonsumationen in den Buschenschänken, Jausestationen und Schutzhäusern verhallen im Nichts. 

Der Gast kommt doch gerade wegen der vielen Einkehrmöglichkeiten in ein Land wie Südtirol und wenn den Almhütten und Ausflugszielen nach und nach die Existenzgrundlage entzogen wird, müssen viele Betriebe zwangsläufig schliessen und das Land verliert eines seiner wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu den konkurrierenden Destinationen.

Riesige Hotelanlagen und Wellnesstempel gibt's überall auf der Welt, das was uns einzigartig macht sind die kleinstrukurierten Betriebe und die Menschen die unser Land bewirtschaften, pflegen und erhalten. Darum sollten wir dafür sorgen, dass ihre Existenzgrundlage auch in Zukunft gesichert bleibt.

Und wenn dies in die schlauen touristischen Köpfe nicht hineinpasst, dann sollte man zumindest als Urlaubsgast kurz darüber nachdenken, wen man mit seinem Geld unterstützen möchte.

Nachtrag: ein Absatz dieses Beitrages wurde nachträglich entfernt; siehe Kommentar.

8 Kommentare:

  1. Ganz deiner Meinung.
    Ich frage mich wie die Gäste einerseits nach Südtirol kommen wollen und den ganzen Tag über Wanderungen unternehmen, wenn sie schon früh zurück sein müssen um die 3/4 Pension "auszunutzen"......

    AntwortenLöschen
  2. Dazu möchte auch ich mich äußern. Ich arbeite im Servicebüro der Europa Wanderhotels und kenne die QUALITÄTSKRITERIEN natürlich besser, also sonst jemand, und mir wäre bis jetzt noch nie aufgefallen, dass unsere Kriterien eine "Drei-Viertel-Pension" vorschreiben.
    Ganz im Gegenteil, unsere Hoteliers und deren Wanderführer machen auf geführten Wanderungen gerne auch Stopps bei Almhütten für eine zünftige Jause, oder auch zur Besichtigung einer Almsennerei.

    AntwortenLöschen
  3. Unser Hotel gehört zur Gruppe der Europa Wanderhotels, und ich kann bestätigen was Nadine schreibt. Wir bieten definitiv keine "Drei-Viertel-Pension" und dürfen doch Mitglied der Europa Wanderhotels sein. Auch dass wir bei unseren wöchentlich 4 geführten Wanderungen an Almhütten einkehren kann ich nur bestätigen. Die Verfasser des Blogs müssen wohl eine Fehlinformation diesbezüglich bekommen haben.

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Nadine, hallo liebes Hotel Schönblick vom Nachbarhügel!

    Erstmal vielen Dank für eure Kommentare. Ich habe das soeben überprüft, meine Information war falsch, den betreffenden Absatz habe ich aus dem Artikel entfernt und möchte mich hiermit für die Verbreitung dieser Unwahrheit entschuldigen.

    Letzter Stand der Infos ist, dass es nur eine Diskussion bezüglich eines verpflichtenden Jausepaketes für die Wandergäste gegeben hat, dies jedoch von den teilnehmenden Mitgliedsbetrieben abgelehnt wurde. Man möge mich bitte nochmals korrigieren, falls dies nicht korrekt ist.

    Ansonsten freue ich mich sehr über jede weitere Wortmeldung und Meinung zu diesem wichtigen Thema.

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Herbert!

    Danke für die Kenntnisnahme.
    Ich denke den Rest an Fragen lassen wir einfach so stehen...die Qualitätskriterien der Europa Wanderhotels sind klar definiert und für jeden einsehbar.

    AntwortenLöschen
  6. Tja, woran liegt es wohl: am Geld. Die Urlauber sind eben nicht mehr bereit oder haben kein Geld dazu, die zahlreichen Angebote zusätzlich zu nützen. Da ist kein Budget mehr da. Der Trend hat sich die letzten Jahrzehnte eben so entwickelt, den Urlaub pauschal zu bezahlen und da soll alles dabei sein. Beispiel: Früher hatte man an der Hoteltheke noch richtig Umsatz gemacht, da is jetzt tote Hose. Irgendwoher muß der Hotelier den Umsatz ja nehmen.

    AntwortenLöschen
  7. Ja aber Urlauber sind doch nicht Schafe und können sich selber was suchen, statt diese Mega-Hotels. Ich bin auch der Meinung, dass Gegend wie Südtirol vielseitiger ist als nur in einem Kompaktprogramm geschlossen zu werden. Lieber weniger (angebliches) Luxus und Betreuung, stattdessen mehr Eigeninitiative.

    AntwortenLöschen
  8. Gäste wollen Wanderungen unternehmen tagsüber liber als Frühstück, Nachmittagsimbiss und Abendessen inclusive in Hotel

    AntwortenLöschen