20. November 2006

Rauchverbot in Italien

The smokerHitzige Diskussionen über ein Rauchverbot in Deutschland, Österreich und der Schweiz wecken Erinnerungen an die Einführung des Rauchverbotes in Südtirol. Seit knapp 2 Jahren gilt in Italien und somit auch in Südtirol das Rauchverbot in öffentlichen Lokalen. Trotz anfänglichem Widerstand hat sich das Rauchverbot inzwischen recht gut bewährt.

Zeit für einen kurzen Zwischenbericht über das Rauchverbot in Südtirol: negativ auffällig ist ein mehr oder weniger starker Umsatzrückgang bei Bars und Pubs seit der Einführung des Rauchverbotes. Viele Gäste verlassen bereits nach kurzer Zeit die Lokale und beschweren sich, dass "nichts mehr los ist". Frühere regelmässige Konsumenten verzichten immer öfter auf den Barbesuch. Die Umsatzrückgänge der Bars können jedoch nicht ausschliesslich dem Rauchverbot angelastet werden: wesentlich mehr dürften die strengen Alkoholkontrollen, die starke Konkurrenz aufgrund der Vielzahl an Betrieben, sowie der Verlust an Kaufkraft seit der Euroeinführung dazu beigetragen haben.

Etwas anders die Situation bei den Restaurant- und Hotelbetrieben. Hier hat sich das Rauchverbot eindeutig als vorteilhaft erwiesen. Die wenigen Raucher, die sich mit der Sitaution des Nichtrauchens im Restaurant nicht abfinden können, werden durch neue Gäste, welche die angenehmere Atmosphäre im Betrieb schätzen, kompensiert.

Der Gang ins Freie hat sich für die Raucher inzwischen zu einem Ritual entwickelt: vor den Türen der Lokale werden Kontakte geknüpft und auch der "Flirtfaktor" im Freien ist nicht unerheblich. Das Nachsehen haben die Nichtraucher drinnen im Lokal: ein Teil der Gruppe verlässt den Raum; Diskussionen werden unterbrochen und auch nach der Rückkehr der Raucher braucht die Gruppe einige Zeit um die vorherige Situation wiederherzustellen.

Insgesamt jedoch ein vorwiegend positiver Eindruck mit einigen Wehmutstropfen über das Rauchverbot in Südtirol.

5 Kommentare:

  1. Naja, wollen wirs mal praktisch sehen:
    Vorher: nur Raucher fühlten sich wohl in Bars & Co

    Nachher: Raucher und Nichtraucher fühlen sich wohl

    Und das jetzt viele Menschen wieder zurück in die Bars kommen, und auch in Kneipen länger bleiben, ist wohl auch unbestreitbar. Logisch, wer gab schon gerne Geld dafür aus, Augentränen zu verspüren, und am nächsten Tag die Klamotten waschen zu müssen? Selbst die meisten Raucher störte das ja, und die Zahl der Nörgler die sich darüber beschweren rausgehen zu müssen ist verschwinden gering.

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  2. In New York herrscht seit 2003 eines der strengsten Rauchverbote weltweit. Und es zeigt Wirkung: Die Zahl der Toten hat seither abgenommen.

    Spiegel Online

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  3. Ich find's toll, dass endlich mal Rauchern ein schlechtes Gewissen gemacht wird, wenn sie in Gegenwart anderer (Nichtraucher, wie z.B. Kindern) rauchen. Vorher hatte man ja als Nichtraucher ein schlechtes Gewissen, wenn man Rauchern in der eigenen Wohnung das rauchen "verboten" hat. Wird endlich mal Zeit, dass auch Deutschland mitzieht!

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  4. Obwohl ich Raucher bin habe ich mich schnell an die Situation gewöhnt und finde verrauchte Lokale unmöglich - keine Luft zum Atmen. Kürzlich war ich in Stockholm, und dort gilt auch das Raucherverbot. Im Youth Hostel hatten Sie eine geniale Lösung: eine Abzugshaube, schaute aus wie eine Bushaltestelle. Wenn man innerhalb den abgegrenzten Bereich stand zog es den Rauch über die Abzugshaube weg, der Rauch konnte sich nicht im Raum ausbreiten. Geniale Erfindung… Man muss nicht den Raum verlassen aber trotzdem stört man niemand mit der Zigarette.

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  5. Ich finde, dass es seitdem weitaus angenehmer ist abends auszugehen. Bin zwar selber Raucher, doch stört es mich kaum mal kurz vor die Tür zu gehen.

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