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4. April 2012

Unheimliches Tirol

Rätselhafte Vorgänge, geisterhafte Wesen, Makaberes, Unerklärliches und Geheimnisvolles: Christian Kössler ist seit 5 Jahren in Nordtirol und Südtirol mit Leseabenden unterwegs um sein Buch "Unheimliches Tirol" vorzustellen.

12. Januar 2009

Die Hexe Pachlerzottl

Stoanerne Mandln SarntalUnter Hunderten von Sagen über Hexen ist die Geschichte der "Pachlerzottl" die bekannteste. Nur die wenigsten wissen aber, dass die "Pachler Zottl" wirklich gelebt hat: Barbara Pachler war eine Bäuerin aus Windlahn im Sarntal. Sie soll sich laut Anklage bei den "Stonaernen Mandln" mit anderen Hexen getroffen und mit Hilfe des Teufels das Wetter beeinflusst und Unheil angerichtet haben. In der Burg Reinegg in Sarnthein wurde sie gefoltert, bis sie gestand und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

Tobias hat sich die Mühe gemacht, das Prozessprotokoll über die Verurteilung der "Pachler Zottel" aus dem Sarner Dialekt in die Hochsprache zu übersetzten und auf seinem Blog zur Verfügung zu stellen. Das historische Dokument zeigt, dass die Südtiroler Landesgesetze bereits im Jahre 1540 rigoros angewandt wurden ...

Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass die Kinder und Verwandten der "Hexe" ganz normal in der Gesellschaft integriert waren. Der grösste Fehler der Frau bestand wohl darin, dass Sie ihre "Tätigkeit als Hexe" nicht in der Kirche gebeichtet hat ... Man mag gar nicht daran denken, welchen Qualen die arme Frau ausgesetzt wurde. Wie dem auch sei; das Urteil ist vollstreckt worden.

16. Juni 2008

Das Sauschloss

Die letzte SauEine meiner Lieblingserzählungen aus der Südtiroler Geschichte hat sich vor langer Zeit auf Schloss Greifenstein bei Siebeneich/Terlan abgespielt.

Aus der Zeit einer Belagerung hat die Burg ihren netten Beinamen "Sauschloss" erhalten: das Schloss wurde wochenlang belagert und die Bewohner sollten ausgehungert werden. Bald gingen die Vorräte zu Ende. In Ihrer Not warfen die listigen Schlossbewohner ihr letztes Schwein über die Burgmauern und verspotteten damit die Besatzer.

Die Belagerer flielen auf die List herein und glaubten, auf der Burg wäre noch Nahrung in Überfluss. Und so traten die Truppen voller Wut ihren Abzug an ...

Die "Sauschloss-Taktik" hat übrigens auch heute noch ihren Platz im Südtiroler Alltag: beim Watten wird dem Gegner der letzte Trumpf zum Frass hingeworfen und dann grosskotzig das Spielgebot erhöht. Klappt immer wieder wunderbar ;-)

12. April 2007

Erdpyramiden Steinegg

Steinegg ErdpyramidenDie Erdpyramiden von Breien bei Steinegg sind zwar nicht so formschön wie jene vom Ritten, trotzdem sind diese faszinierenden Erosionserscheinungen einen Besuch wert.

Eine einfache 3 Stunden-Wanderung mit der Markierung "gelbe Pyramiden" geht von Steinegg zur Katzenbachschlucht und durch den Lahnenweg unterhalb an den Erdpyramiden vorbei. Über den Raffeinerhof geht's weiter nach oben zum Dosser-Kreuz und hier direkt hinunter zu den imposanten Pyramiden.

Der Rückweg führt auf dem Weg mit der Markierung 2 über den Katzenbachweg zurück nach Steinegg.

Übrigens: dass Erdpyramiden ihre Entstehung der Erosion zu verdanken haben dürfte hinlänglich bekannt sein; eine bessere Erklärung zur Entstehung der Erdpyramiden von Steinegg gibt uns jedoch die Südtiroler Sagen-Welt:

Hier lag einst eine wunderschöne und ertragreiche Wiese, welche zum Unterhalt des jeweiligen Seelsorgers über Generationen hin vom Dosserbauer bewirtschaftet wurde.

Als einer dieser Bauern nach mehrmaligen Aufforderungen den fälligen Pachtzins verweigerte, sollte das Gericht Steinegg ein Urteil in dieser Sache fällen. Da keine urkundlichen Zeugnisse vorgelegt werden konnten, und der Dosserbauer, obwohl er wissend war, seine Behauptungen durch einen Eidschwur bekräftigte, wurde die Wiese diesem zugeschrieben.

Der Pfarrer war bedrückt, der Dosserbauer war stolz. Doch noch am selben Tag zogen sich dunkle Wolken zusammen und machten den Tag zur Nacht. Jedermann ahnte, dass etwas Unheimliches bevorstünde. Ein Wolkenbruch prasselte nieder, Blitze zuckten, Donner rollten, so wie es Steinegg noch nie erlebt hatte.

Erst gegen Morgen schien das Unwetter allmählich nachzulassen und als der Dosserbauer das saftige Gras seiner Wiese mähen wollte, traute er seinen Augen nicht. Vor ihm gähnte ein tiefer Abgrund, aus dem nur mehr einige Spitzen und Schuttkegel aufragten.

Gott hatte sein Urteil gesprochen, jedoch anders, als die Menschen es erwarteten.