Holzzäune prägen seit eh und je die bäuerliche Kulturlandschaft in Südtirol und viele Bauern sind stolz auf ihre eigenen kunstvollen Varianten, welche sorgsam von Generation zu Generation weitergeben werden.
So ein Ding steht zufälligerweise auch vor meiner Haustür und bevor ich noch ganz vergesse, wie man so einen Zaun überhaupt errichtet, habe ich hier die Arbeitsschritte für die Erstellung des "geflochtenen Südtiroler Speltenzauns" dokumentiert:

Die aus einem Lärchenstamm herausgespaltenen Spelten (1,50 - 1,70 m) werden am oberen Ende zugespitzt und an den Querbalken angebracht.
Um die Spelten resistenter zu machen, wird das untere Ende (jener Teil, der in die Erde geschlagen wird) vorher angebrannt oder mit einer Teerschicht versehen.

Mehrere Bündel Fichtenäste stehen inzwischen zum Flechten bereit.

Die Fichtenäste düfren nun in ein Fass mit kochendem Wasser.

Immer schön weich kochen...

Nun werden die Fichtenäste ins Feuer gehalten und kurz angebrannt.

Mein kleiner Spickzettel ;-) für die Anbringung des Flechtbandes.

Bevor die Fichtenzweige abkühlen, müssen sie nun schnell und in mehreren Reihen um die Spelten und die Querstangen gebunden werden.

Handwerkliches Geschick ist hier gefragt.

Und so sollte das Endergebnis aussehen.

Der Arbeitsaufwand ist erheblich und es verwundert nicht, dass diese Zaunart heute weit weniger häufig anzutreffen ist als früher. Trotzdem bleibe ich dabei und werde dafür sorgen, dass der geflochtene Speltenzaun
in Südtirol naja, zumindest vor meiner Haustür erhalten bleibt.