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12. Dezember 2009

Das Kloeckeln im Sarntal

An den drei Donnerstagen vor Weihnachten ziehen vermummte Gestalten durch die Dörfer im Sarntal und klopfen an die Türen. Die Klöckler bitten mit Gesang um Gaben und bedanken sich mit einem Lied.

Der Gedanke, der dem Klöckeln zugrunde liegt, stammt von einem germanischer Fruchtbarkeitsbrauch und ist durch die Einbindung christlicher Lieder an das Christentum angepasst worden. Dieses uralte Brauchtum war einst im ganzen Alpenraum bekannt und wird heute leider nur noch im Sarntal gepflegt.

Und wie es in einer Klöckelnacht zugeht kann man auch bei Youtube bewundern:

7. Oktober 2008

Lab biatn

Der Beitrag über das Watten ist immer noch einer der beliebtesten Artikel in diesem Blog. Ein guter Grund, um mal wieder was zum Thema Kartenspiele in Südtirol zu veröffentlichen.

Frank hat sich vor einiger Zeit bereits mit dem Schnelln beschäftigt und ich möchte hier auf einen weiteren Südtiroler Klassiker hinweisen, welcher leider nur mehr sehr selten gespielt wird: das "Lab biatn" (Laub bieten).

In der Wikipedia kann man schon mal die Spielregeln nachschlagen, aber so richtig begreifen kann man dieses interessante Spiel wohl erst, wenn man von einen "alten Hasen" in die Geheimnisse des "geschicktes Bieten" eingeweiht wird ;-).

Und wie sich so ein "Lab bieter" anhört, kann man in unserem kleinen Videomitschnitt verfolgen:

22. August 2007

Play Watten

Nachdem ich mich hier im Blog vor einiger Zeit bereits mit dem Watten beschäftigt habe, gibt's nun zusätzlich noch einen interessanten Link zum Thema:
Hintergrundinformationen und Spielregeln über unser liebstes Kartelspiel in englischer Sprache. Wann und wo wird wohl das erste internationale Watten-Turnier stattfinden?

17. August 2007

Essen wie im Mittelalter

HungerWer bei " mittelalterlich essen" an unappetitliche Ritteressen mit Saufgelage denkt, der sei eines Besseren belehrt: authentisches mittelalterliches Essen ist eine gesittete und spannende Zeitreise in das 13. Jahrhundert.

In der Haderburg in der Nähe von Salurn bietet der geschichtsbegeisterte Gastronom Roman Perfler ein unterhaltsames mittelalterliches Festmahl-Erlebnis. In den historischen Kellern mit mittelalterlicher Atmosphäre servieren Mägde in historischem Gewand deftige Spezialitäten so wie sie im 13. Jahrhundert zubereitet wurden.

16. Juni 2007

Bergfeuer

Mountain FireEiner der ältesten und bekanntesten Bräuche Tirols ist das wohl das Herz-Jesu-Bergfeuer, das jedes Jahr am 3. Sonntag nach Pfingsten in den Bergen Tirols entzündet wird. Der Brauch geht auf frühere Sonnwendfeuer und auf Leuchtzeichen für einen abgesprochenen Kampfbeginn zurück.

Der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer erneuerte das fromme Gelöbnis, das Land dem "Heiligsten Herzen Jesu" anzuvertrauen. Daraufhin siegten Hofers Truppen in der Schlacht gegen die Römer äh Franzosen und Bayern überraschend und so wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag bis in die heutige Zeit.

14. Juni 2007

Rohrerhaus Sarntal

Rohrerhaus MuseumMeist lasse ich mir wohl zu viel Zeit und komme erst dann ins Museum, wenn es bereits jeder gesehen hat. Diesmal bin ich doch tatsächlich mal etwas zu früh dran: ganze 2 Tage vor der Eröffnung am 15. Juni 2007 stehe ich vor den verschlossenen Türen des Bauernmuseum im Sarntal ...

Das Rohrerhaus in Sarnthein ist ein zum Museum umgebautes altes Bauernhaus mit alter Räucherküche und Brotofen. Von aussen sieht der "kulturelle Schatz" schon mal recht interessant aus und ich hoffe, dass sich später nochmal die Gelegenheit zu einem Besuch ergeben wird.

14. April 2007

Ahrntal Geschichten

Door handleDurch einen Kommentar bei Moansch.net wiederentdeckt: Konrad Steger's Ahrntalseiten mit allerhand interessanten Informationen über Brauchtum und Sprache aus dem "Toule".

In Konrads Rubrik "Dialekt" findet sich ein Hinweis auf "Das Tal der Sterbenden Wörter" von Peter Linden; diesen Text habe ich vor einigen Jahren in der Zeitung gelesen, er war mit ein Grund, weshalb ich damals mit dem Oschpele Projekt begonnen habe:

Eines Tages verschwand der letzte Ploil in Franz Tassers Werkzeugschuppen, und die Ahr schwemmte das Wort fort und die Erinnerung an das Wort. Wenig später verschwand auch die Ferggl, dann der Gonta. Mit jedem Tag, der verging, verloren Franz Tasser und die Menschen im Südtiroler Ahrntal ein winziges Stück ihrer Tradition. Erst, als sie bemerkten, dass der Fluss begonnen hatte, ihre ganze Sprache fortzureissen, erschraken die Ahrntaler. Es ist ein tiefer, stummer Schrecken. Eine Angst, die nur langsam ihren Ausdruck findet. Franz Tasser hält seine Angst auf losen Zetteln fest: Ploil steht drauf, Ferggl, auch Gonta. 115 Wörter hat Franz Tasser aufgeschrieben mit der unsicheren, krakeligen Handschrift eines alten Mannes.

28. März 2007

Prozessionen

Interessante Anfrage zur Rubrik Brauchtum im Südtirol Reisen Magazin:

Bei den Prozessionen könnten man schon einige der wichtigsten anführen! Ich weiss, die Kirche will das nicht unbedingt haben, aber Information ist einfach wichtig! Oder nicht?

Die Veranstaltungsorte und Termine der Prozessionen sind ganz bewusst nicht auf der Homepage angefüht. Die Kirche wehrt sich gegen die touristische Vermarktung religiöser Veranstaltungen. Ich schliesse mich dieser Meinung an: Prozessionen sollten nicht zu "folkloristischen Paraden" verkommen und jeder wirklich Interessierte kann problemlos vor Ort nach den Terminen fragen.

Es fühlt sich übrigens gut an, zwischendurch mal einer Meinung mit der Kirche zu sein ;-)

19. März 2007

Watten Kartenspiel

Die wohl beliebteste Freizeitbeschäftigung von Herr und Frau Südtiroler ist das Watten. König Luis und seine Untertanen nützen jede sich bietende Gelegenheit, um sich diesem traditionellen Kartenspiel zu widmen. An allen möglichen und unmöglichen Orten dieser Welt wurde schon "ein Karterle gemacht", wie eine Blick in die diesbezügliche Photosammlung der Tageszeitung Dolomiten immer wieder bestätigt.

Das Watten (im Dialekt "wattn" gesprochen) ist eine Südtiroler Erfindung, der Name Watten ist eine Abwandlung des italienischen "battere", was schlagen oder klopfen bedeutet. Das Kartenspiel ist auch im süddeutschen Raum und in Österreich recht beliebt: Marion Freund hat sich die Mühe gemacht, allerhand Informationen auf Ihrer Homepage zusammenzutragen.

Das traditionelle Südtiroler Watten wird meist mit 33 Karten gespielt; am Spiel nehmen vier Personen teil, wobei die Gegenübersitzenden jeweils zusammenspielen. Jenes Paar, das als erstes drei Stiche hat, gewinnt das Spiel. Je nach Ortschaft gibt es jedoch unterschiedliche Spielregeln. Und für den Aussenstehenden ist das Watten in Verbindung mit dem Südtiroler Dialekt eine ziemlich verwirrende Angelegenheit, wie man bei unserem kleinen Videomitschnitt mit versteckter Kamera erahnen kann...

21. Februar 2007

Egetmann Umzug

Poser...In Tramin hat sich einer der wohl merkwürdigsten und ältesten Fasnachtsbräuche Tirols erhalten: der Egetmannumzug, welcher am Faschingsdienstag an ungeraden Jahren stattfindet.

Gefeiert wird die Hochzeit des Egetmann Hansl. Er wird begleitet von Schnappviecher, Burgltreiber, Bäcker, Schmiede, Schuster, Waschweiber und sonstigen wilden Gestalten. Höchst interessant die "Altweibermühle", in der die alten Weiber huineingeworfen werfen um kurz darauf als fesche junge Mädchen aus der Mühle zu entsteigen.

Ein gewisser "Sicherheitsabstand" zu dem wilden Treiben sei für die Besucher des Egetmannumzuges immer wieder dringend empfohlen...